BDFL-Präsident Benno Möhlmann eröffnete den Internationalen Trainerkongress (ITK) vor ca. 1.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern im Congress Centrum Bremen (CCB). Benno Möhlmann dankte allen hauptamtlichen und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, ohne die die Durchführung eines solchen Kongresses nicht möglich sei. Einen besonderen Dank widmete er auch dem SV Werder Bremen, der bei der Planung und Veranstaltung des ITK eine unterstützende Rolle innehat.


Auch Oliver Rau (Geschäftsführer Wirtschaftsförderung Bremen), Dr. Hubertus Hess-Grunewald (Präsident SV Werder Bremen) und Tobias Haupt (Leiter DFB-Akademie) begrüßten alle Trainerinnen und Trainer ganz herzlich in Bremen. Die drei ITK-Tage stehen ganz im Sinne des Leitthemas „Periodisierung des sportlichen Trainings“. Viele hochrangige Referenten werden den Kongress mit ihren vielfältigen und anregenden Vorträgen und Workshops bereichern.

Im ersten Vortrag des ITK analysierten Antonio Di Salvo, Cheftrainer der U21-Nationalmannschaft, und Hannes Wolf, Cheftrainer der U20-Nationalmannschaft, die WM 2022 in Katar. Zu Beginn erläuterten Di Salvo und Wolf die Funktion, Ziele und Schwerpunkte einer WM-Analyse. Im Folgenden gingen sie auf drei Analyse-Schwerpunkte ein: Individuelle Qualitäten, Balance und Dominanz. Der Vortrag endete mit dem Übertrag der Erkenntnisse der WM-Analyse für die Arbeit mit den U-Nationalmannschaften.

Im anschließenden Bühnengespräch mit Sky-Moderator Michael Leopold erläuterte Bundestrainer Hansi Flick seinen Plan zur im nächsten Jahr in Deutschland stattfindenden EM. Flick berichtete von der WM-Analyse im Trainerteam, die zu der Erkenntnis geführt hatte: „so können wir nicht weitermachen“. Die letzte Länderspielphase sei dann dazu genutzt worden, verschiedene personelle und taktische Aspekte auszuprobieren. In den nächsten Spielen solle sich im Gegensatz dazu eine Kernmannschaft einspielen. So, erklärt der Bundestrainer, sollen sich „eine gewisse Stabilität“ sowie „klare Automatismen“ in der Mannschaft entwickeln.

Seit diesem Jahr arbeitet der BDFL mit seinem neuen Premium Partner PUMA zusammen. PUMA wurde 1948 von Rudolf Dassler gegründet. Heute arbeitet PUMA mit verschiedenen Spielern und Spielerinnen wie Neymar, Grealish und Alexandra Popp zusammen. Außerdem stattet PUMA unterschiedliche Vereine wie Borussia Dortmund, Manchester City und AC Mailand aus. Im „Next Generation Project“ arbeitet PUMA mit Scouts zusammen, um Spieler mit Potential unterstützen zu können. Der BDFL freut sich über die Premium Partnerschaft mit PUMA und die künftige Zusammenarbeit.

Im Anschluss an die Vorstellung des Premium-Partners PUMA hatten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Möglichkeit, zwei verschiedenen, parallel stattfindenden Vorträgen beizuwohnen. Thomas Krücken (Leiter der Nachwuchsabteilung), Michael Stügelmaier (Koordinator Sport-Technologien) und Mathias Schiele (Individualtrainer NLZ) präsentierten die strategische Talententwicklung am NLZ des VfB Stuttgart zum Thema „Periodisierung des Techniktrainings“. Nach einer Einführung zu den Themen Spiel- und Spielerentwicklung zeigten die Referenten das periodisierte Techniktraining beim VfB Stuttgart am Beispiel der Position des Außenverteidigers auf.
Währenddessen stellten Markus Hirte (Sportlicher Leiter der Talentförderung des DFB), Florian Weißmann (Mitglied im DFB-Jugendausschuss, Vorsitzender Verbands-Jugendausschuss BFV) und Patrik Maaß (Pädagogischer Leiter NLZ 1. FC Kaiserslautern, Vorsitzender der BDFL-Verbandsgruppe Südwest) neue Wettbewerbsformen im Kinderfußball vor. 

Nach der Mittagspause durften die Teilnehmenden Ralf Rangnick, den Cheftrainer der österreichischen A-Nationalmannschaft, begrüßen. Ralf Rangnick gab im Bühnengespräch mit Michael Leopold Einblicke in den Profi-Fußball aus den unterschiedlichen Perspektiven des Vereinstrainers, Sportdirektors und Nationaltrainers. Er erklärte, dass es für ihn ein großer Vorteil sei, verschiedene Rollen im Profi-Fußball eingenommen zu haben. In seiner aktuellen Tätigkeit profitiere er von den Erfahrungen, die er als Vereinstrainer und Sportdirektor gemacht habe. Zum Kongress-Leitthema der Periodisierung zeigte der österreichische Bundestrainer auf, dass es auf Ebene der Nationalmannschaft eine besondere Herausforderung darstelle, dass die Spieler aus unterschiedlichen Vereinen mit unterschiedlichen Belastungssituationen kämen. 

Bevor sich dann alle Trainerinnen und Trainer zu den ersten beiden Praxiseinheiten des ITK zum Trainingszentrum des SV Werder Bremen begaben, erläuterte Christian Brand (Cheftrainer U23 SV Werder Bremen) die von Cédric Makiadi (Cheftrainer U19 SV Werder Bremen) geleitete Trainingseinheit zur Spielvorbereitung mit dem Schwerpunkt der Spielverlagerung. Zusammen mit Kevin Schindler (Co-Trainer U23 SV Werder Bremen) und sowie der U19 des SV Werder Bremen zeigten Brand, Makiadi und Trainerteam zwei interessante Trainingsformen.
 
Zuvor thematisierte die erste Praxiseinheit des Montags das gemeinsame Verteidigen von Torwart und Abwehr in der Goldenen Zone. Gemeinsam mit der U17 des SV Werder Bremen präsentierten Heiko Westermann (Co-Trainer U19-Nationalmannschaft DFB), Mario Himsl (Co-Trainer U16-Nationalmannschaft DFB) und Dennis Hill (TW-Trainer U19-Nationalmannschaft DFB) anschaulich, unter welchem methodischen Einsatz das gemeinsame Verteidigen trainiert werden kann. Nach der Erwärmung folgten drei Trainingsformen, in denen sich die Spieleranzahl von 1-gegen-1 über 2-gegen-2 zum 5-gegen-5 und damit auch die Komplexität erhöhten. 

Nach den beiden Praxiseinheiten endete der erste von drei ITK-Tagen. Die Referetinnen und Referenten lieferten interessante, vielseitige und lehrreiche Vorträge zu einem breit angelegten Themenspektrum im Rahmen des Leitthemas – von der WM-Analyse über die Periodisierung des Techniktrainings bis hin zum Kinderfußball. Am morgigen Dienstag startet der zweite ITK-Tag mit einem Vortrag von Daniel Niedzkowski (Leiter Pro Lizenz-Ausbildung des DFB, Co-Trainer U21-Nationalmannschaft des DFB, Präsidiumsmitglied des BDFL) zum Kongress-Leitthema „Grundlagen zum Thema Periodisierung“.