Klarheit im letzten Drittel – Spielintelligenz unter Druck

In seinem Vortrag stellte Bernhard Peters die zentralen Anforderungen im letzten Spieldrittel bis zum Torabschluss heraus. Dabei ging es nicht nur um Technik und Taktik, sondern vor allem um Entscheidungsverhalten unter Stress. Peters betonte die Bedeutung von Positionierung, Timing und Zielzonen – und forderte, Spielformen immer aus realen Spielsituationen heraus zu denken.

Ein besonderer Fokus lag auf Wahrnehmungsschulung und Handlungsfähigkeit unter Belastung. Spieler sollen in typischen Räumen Stresssituationen erleben, um präzise Lösungen zu finden. Wichtig sei, dass Spieler im bewussten Denken bleiben. Das Spiel formt den Spieler – wenn Trainingsformen dies gezielt abbilden.

Vielfalt braucht Haltung

Otto Addo und Younes Kamil setzten beim ITK ein starkes Zeichen für Diversität im Fußball. In ihrem Vortrag machten sie deutlich, dass Rassismus oft unbewusst beginnt – und bewusste Führung braucht.

Otto Addo schilderte persönliche Erfahrungen und berichtete von seiner Arbeit mit dem ghanaischen Nationalteam. Younes Kamil betonte: Diversity Management ist keine Einbahnstraße – Trainer müssen Lebensrealitäten kennen, Vorbilder fördern und psychologische Sicherheit schaffen. Ihr Appell: Gegen Rassismus vorzugehen beginnt mit klarer Haltung – und der Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen.

Irene Fuhrmann – UEFA Women’s Champions League: Trendanalyse und Transfer in die Trainingspraxis

Irene Fuhrmann, zuletzt Teamchefin der österreichischen Frauen-Nationalmannschaft und jetzt UEFA Technical Observer, zeigte in ihrem Vortrag, wie sich Spielanalysen der UEFA Women’s Champions League gezielt in die Trainingspraxis übertragen lassen.

Im Fokus standen dabei offensive und defensive Intensität, das Verhalten bei Flanken sowie die Vielseitigkeit im Angriff. Auffällig: 60  Prozent der Tore in der Champions League fallen nach direktem Abschluss, 70  Prozent entstehen aus dem laufenden Spiel heraus.

Fuhrmann verdeutlichte, wie relevante Spieltrends methodisch aufgegriffen werden können – und diese Erkenntnisse gezielt dabei helfen, Trainingsinhalte modern, spielnah und wirkungsvoll zu gestalten.