Verletzungsprävention: Sicherheitsmaßnahmen an den Grenzen des menschlichen Körpers. Christian Klein über Verletzungen im Profifußball und Krunoslav Banovcic über konditionelle Vorbereitung der Spieler am Spieltag.

Unzählige Fußballerkarrieren wurden schon durch schwere Verletzungen beendet. Doch wenn es junge Spieler erwischt, die gerade zum Sprung in den Profibereich angesetzt haben, ist eine Verletzung besonders bitter. So steht der diesjährige 57. Internationale Trainer-Kongress auch im Zeichen der Prävention für Verletzungen im Fußball.

 DSC9692Christian Klein informiert über typische Fußball-VerletzungenHierfür gibt es verschiedene Möglichkeiten, die Christian Klein von der VBG, der Gesetzlichen Unfallversicherung, den Kongressteilnehmern präsentiert. Der Fall einer möglichen Verletzung im Sport ist durchaus ernst zu nehmen, nicht zuletzt weil dadurch über Sieg und Niederlage entschieden werden kann, sondern weil auch die Gesundheit des Sportlers auf dem Spiel steht. „46 Prozent der Verletzungen im Breitensport passieren im Fußball", so Klein. Zurückzuführen ist dies auf die gestiegenen Anforderungen und die erhöhte Intensität die die Entwicklung des Fußballs in den letzten beiden Jahrzenten mit sich gebracht hat. Christian Klein hat jedoch jede Menge Möglichkeiten der Prävention im Gepäck, wie zum Beispiel das Training. Durch gezielte Kräftigungs- und Stabilitätsübungen kann der menschliche Körper Verletzungen besser entgegenwirken. So auch durch geeignete Ausrüstung, wie dem Tapeverband oder bestimmtem Kopf- oder Gesichtsschutz.
Das bedeutet nicht, dass der Trainer ein Experte sein muss. Aber er sollte über gewisse Grundkenntnisse der Prävention Bescheid wissen. Elementar ist auch eine angebrachte Regenerationszeit, die der Trainer seinen Spielern lassen sollte. Gerade in den Vorbereitungsphasen besteht die Gefahr, die hohen Belastungen nicht mit genügend Erholungstagen ausreichend zu kompensieren.
Genauso wichtig für die Verletzungsvorbeugung ist das Aufwärmen, die „Aktivierung am Spieltag". Krunoslav Banovcic, Fitnesstrainer der U21-Nationalmannschaft gab hierzu Einblicke in seine Arbeit. Mit einem spezifischen Aufwärmprogramm bereitet sich die Mannschaft gemeinsam auf das kommende Spiel am selbigen Tag vor. Das gezielte Aufwärmen ist sehr wichtig, da es vom Einlaufen über das Ausführen gezielter Fußballbewegungen hin zu einer Explosivität der Mannschaft führt, die dann entsprechend heiß auf das Spiel ist. Es stecken aber auch ganz wichtige Fitnesskomponenten mit im Aufwärmprogramm, wie zum Beispiel die Herz-Kreislauf- Aktivierung, bei der es darum geht den Körper auf die richtige Betriebstemperatur zu bringen. Darüber hinaus dient dieses Aufwärmen auch „als Konzentrationssteigerung, Verletzungsprävention und als Steigerung des Gelenkstoffwechsels", so Banovcic. Das Ausführen spezifischer Bewegungsmuster ist dabei genauso wichtig, wie die neuronalen Aktivierungen im Körper der Spieler, die damit eine gewisse, aber nicht zu hohe Aggressivität aufbauen sollen, um optimal auf das bevorstehende Spiel vorbereitet zu sein.