Der Präsident der Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft (dvs), Prof. Dr. Kuno Hottenrott, berichtete auf dem Internationalen Trainer-Kongress 2016 in Fulda über Diagnostik, Prävention und Ernährung im Fußball. Er thematisierte zum Beispiel auch die Beschleunigung der Wirksamkeit von Kohlenhydraten im Zusammenhang mit Koffein.

Warum Leistungsdiagnostik im Fußball? Diese Frage stellte Prof. Dr. Kuno Hottenrott zu Beginn seines Vortrags. Der starke Anstieg der Anforderungen im Fußball, die Erhöhung des Laufumfangs, die höhere Anzahl der Sprints, die Agilitätsschnelligkeit und die Sprungkraft wandelten sich im Laufe der Jahre. Doch die Vorbereitungszeit für effektive Trainings ist gleichgeblieben. Somit muss eine Diagnostik zur Optimierung in der Individualisierung des Trainings vorgenommen werden. Den Nutzen dieser komplexen Leistungsdiagnostik haben vor allem die Spieler, Trainer und Vereine. Mittels fußballspezifischer Tests können wissenschaftliche und aussagekräftige Daten erhoben werden.

Im Bereich der Verletzungsprävention gilt es, Verletzungsursachen zu erfassen, z. B. das Technikniveau, das Trainingsprogramm, die Leistungsfähigkeit, das Alter, die Größe, das Geschlecht, die Belastbarkeit, der Gesundheitszustand, die Persönlichkeit etc. Auf Basis dieser Gründe für Verletzungen bot der Referent eine Klassifizierung anhand der Intensität der Gegnereinwirkung und gab Empfehlungen, wie sie zu vermeiden seien: Notwendig zur Prävention sind strukturierte Aufwärm- und Stabilisierungsprogramme wie FIFA 11+.

Die Leistungsernährung im Fußball sollte eiweißangepasst, fettoptimiert und kohlenhydratangepasst sein. Speziell wurden die Kohlenhydrate thematisiert. Die Aufnahme von Kohlenhydraten vor und während intensiver Belastungen führt zur Leistungssteigerung. Die parallele Einnahme von Koffein führt zu einer schnelleren Wirksamkeit der Kohlenhydrate und ihrer Verarbeitung. Der Aspekt der Nahrungsergänzungsmittel ist leider aufgrund der mangelnden Evidenz der Wirksamkeit wissenschaftlich noch nicht belegbar.