Dr. Markus Tschopp, Leistungsphysiologe der Nationalmannschaft der Schweiz, erklärte auf dem ITK in Freiburg, wie die leistungsphysiologische Trainingssteuerung im Schweizer Nationalteam ausgeübt wird.

 

Mit dem Leitthema des diesjährigen ITK „Bindemitglied zwischen Konzeption und Praxis“ beschreibt Dr. Tschopp seine Rolle bei der Schweizer Nationalmannschaft. Er betrachtet in seiner Arbeit physische Modelle, die in der Praxis umgesetzt werden sollen. Tschopp betonte, wie wichtig Kommunikation und der direkte Austausch für ihn und seine Arbeit seien. In der Praxis der Leistungsphysiologie ist es unabdingbar, einen klaren Plan zu verfolgen. Zuerst muss die Situation analysiert werden, ehe Zielsetzungen formuliert werden können. Letztere bezeichnet Tschopp wie folgt: das Spielergebnis, die Leistungsentwicklung und die Gesundheit der Spieler.

Wichtig bei der Vorbereitung sei auch die Frage, wie hoch die Vorbelastung der Spieler in den jeweiligen Clubs ist, bevor sie zur Nationalmannschaft stoßen, d.h. wie viele Spielminuten jeder einzelne Spieler bis dahin absolviert hat. Danach wird die Belastung im Training detailliert festgelegt. Ein Aspekt sei dabei auch, ob auf einem Großfeld oder auf einem Kleinfeld trainiert werde, erklärt Tschopp.

In der Regel absolvieren die Spieler 15 Minuten lang ein „Pre-Training“, dann Sprints, ein Spiel auf Ballhalten und eine weitere Spielform. Sogenannte „High Speed Runs“ gehören dazu, da schnelle Umschaltsituationen für das Spiel der Schweizer Nationalmannschaft ein wichtiges Element seien. Tschopp erklärte seine Aufgabe mit der Planung und der Konzeption dieser Läufe; natürlich in enger Absprache mit dem Trainer. Während der Spielform seien Pausen in Absprache mit dem Trainer wichtig, damit die Spieler eine Verschnaufpause bekommen und der Trainer diese Pausen für taktische Anweisungen nutzen könne.

Abschließend erläuterte Dr. Tschopp, dass die Kombination von taktischer und physischer Periodisierung sehr wichtig sei. Eine weitere Erkenntnis seiner Arbeit sei, dass die Intensität höher priorisiert werden sollte als die Dauer einer Belastung. Die Zusammenarbeit und die optimale Kommunikation zwischen Cheftrainer und Athletiktrainer bezeichnet er außerdem als Voraussetzung für die Umsetzung einer optimalen Trainingssteuerung.