Am zweiten Kongresstag des ITK 2022 durften die Teilnehmer einen international bekannten Gast im Interview auf der Bühne erleben. Arsène Wenger, Trainer-Legende des FC Arsenal London und Chief of Global Football Development der FIFA, sprach im Interview mit Sky-Moderator Michael Leopold über die Entwicklung junger Fußball-Talente weltweit.

Mit Arsène Wenger konnte der Bund Deutscher Fußball-Lehrer eine internationale Trainer-Größe und Experten als Interviewgast gewinnen. Im Interview mit Sky-Moderator Michael Leopold teilte Wenger seine Ansichten in Bezug auf eines der großen Aufgaben im Fußball: Die Entdeckung und Entwicklung von Talenden. Es gebe nur wenige sehr gute Spieler, daher seien diese auch so teuer.  Wenger sieht seine Aufgabe darin, zu helfen, den Fußball weltweit zu entwickeln. Das Wichtigste sei, das Talent junger Spieler*innen zu entdecken. „Wir verlieren so viele Talente, weil sie nicht erkannt werden“, betonte der langjährige Erfolgstrainer des FC Arsenal.

Angesprochen auf die Ausbildung von Spielerinnen und Spieler im Kindesalter sagte Wenger, dass es für Kinder zwischen fünf und zwölf Jahren besser sei, keinen Trainer zu haben, als einen schlechten. Kinder hätten dann immerhin die Möglichkeit, frei aufzuspielen. Als Ziel gibt Wenger aus, auch die Trainer*innen junger Spieler*innen zu schulen, sodass die Kinder sich fußballerisch gut entwickeln können. Er selbst hatte bis zum Alter von 19 Jahren keinen Coach. Dass er im Fußball gelandet ist, bezeichnete Wenger daher als ein Wunder.

FIFA möchte ressourcenschwachen Verbänden helfen

Für Spieler im fortgeschrittenen Alter sei es wichtig, mit sich selbst kritisch zu sein. Laut Wenger ist das ein entscheidender Faktor, um sich Schritt für Schritt zu verbessern. In seiner Rolle bei der FIFA möchte Wenger mit seinen Mitarbeitern junge Spielerinnen und Spieler auf der ganzen Welt fördern und entwickeln. Vor allem möchte er Ländern unter die Arme greifen, die nicht über genügen Ressourcen verfügen, um diese Entwicklung selbst umfangreich voranzutreiben.

Als Beispiel nennt er Kylian Mbappé. Der französische Star-Stürmer hat kamerunische und algerische Wurzeln. Wäre er jedoch in Afrika geboren und ausgebildet worden, „wäre er nicht der Stürmer geworden, der er heute ist“, ist sich Wenger sicher.