Markus Hörwick moderierte die Podiumsdiskussion zum Thema der „Kompetenzentwicklung von Spieler*innen und Trainer*innen“ mit Sebastian Kehl (Sportdirektor Borussia Dortmund), Thomas Reis (Cheftrainer VfL Bochum), Peter Knäbel (Vorstand Sport FC Schalke 04) und Meikel Schönweitz (Cheftrainer U-Nationalmannschaften des DFB).

Peter Knäbel verglich die Kompetenzen, die Trainerinnen und Trainer früher benötigten und heute benötigen. Insgesamt seien Trainerinnen und Trainer früher genauso gefordert gewesen wie heute. Durch Digitalisierung und Professionalisierung hätten sich die geforderten Kompetenzen jedoch verändert. Im Zuge der wachsenden digitalen Welt könnten Trainerinnen und Trainer auf vielfältiges Wissen zugreifen und müssten dieses für sich filtern, um Spielerinnen und Spieler nicht zu überfordern. Die Anforderungen an die Führungskompetenz von Trainerinnen und Trainer seien durch stetig steigende Erwartungen und wachsende Trainerteams erhöht.

Der Dortmunder Sportdirektor Sebastian Kehl erläuterte den Kongressteilnehmerinnen und -teilnehmern die Kompetenzen, die den Verein zu der Wahl für Edin Terzic als Cheftrainer ermutigt haben. Terzic habe seine Aufgabe als Interimstrainer gut gemacht und den DFB-Pokal geholt. In den letzten Monaten hätte Terzic die Rolle technischer Direktor des BVB innegehabr. Kehl betonte Terzics Fachlichkeit, Menschlichkeit und seine Identifikation mit dem Club. Außerdem kenne Terzic die Mannschaft und sei kommunikativ in der Lage, junge Spieler zu verstehen. Mit einer guten Führungskompetenz fokussiere Terzic stets die eigene Weiterentwicklung und die Weiterentwicklung der Mannschaft, erklärte Kehl den Teilnehmerinnen und Teilnehmern.

Thomas Reis sagte in der Podiumsdiskussion, dass junge Spieler lernen müssten, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren, um im Profifußball Fuß fassen zu können. Wie er bereits in seinem Interview erläutert hatte, würden soziale Medien das Risiko, den Fokus zu verlieren, verstärken. Durch längere Schulzeiten und vermehrte Nutzung von digitalen Medien würde das Bolzplatzspiel verloren gehen.

Auch Meikel Schönweitz, Cheftrainer der U-Nationalmannschaften des DFB, betonte, dass junge Spieler immer mehr an der Konsole hängen als auf dem Platz stehen würden. Dabei würden Zeit und Geschwindigkeit, Geld sowie die Gesellschaft eine entscheidende Rolle spielen. Durch die rasende Entwicklung des Internets sei Wissen nahezu unbegrenzt vorhanden und würde sich sehr schnell verändern. Man hätte kaum die Möglichkeit, diese Massen an Informationen zu verarbeiten.

Durch wachsen monetäre Aspekte würde auch der Einfluss von außen immer größer. Spielerinnen und Spieler müssten entscheiden, ob ihnen eine, in der Regel mit geringeren Geldbeträgen verbundene, nachhaltigere Entwicklung oder „das schnelle Geld“ wichtiger seien. Kinder heutzutage würden stressfrei in einer Gesellschaft ohne Angstzustände aufwachsen, erklärt Schönweitz. Früher stünden folgende Fragen für Spielerinnen und Spieler im Vordergrund: Was kann ich für den Staat tun? Was kann ich für den Verein tun? Was kann ich für die Mannschaft tun? Was kann ich für den Trainer tun? Heutzutage würden sich Spielerinnen und Spieler mehrheitlich jedoch fragen, was die gerade genannten Akteure für sie selbst tun könnten.