Umschalten nach Ballgewinn, Schwerpunkte der neuen A+ Lizenz-Ausbildung und Vorstellung eines Beurteilungstools – beim Regionalen Trainer-Kongress in der Sportschule Edenkoben am Montag wurde den Teilnehmenden ein vielfältiges Programm geboten.
Die neue A+ Ausbildung
Andreas Hölscher, stellvertretender Vorsitzender der BDFL-Verbandsgruppe Südwest und Sportlicher Leiter des Nachwuchsleistungszentrum des SV Elversberg, stellte den Inhalte, Schwerpunkte und den Ablauf der neuen A+ Lizenz vor. Hölscher zog einen Vergleich zur früheren A-Lizenz-Ausbildung, den die Teilnehmer*innen mit ihren Erfahrungen während ihrer A-Lizenz-Ausbildung ergänzten. Die Ausbildung der A+ Lizenz ist für Trainer*innen sehr gewinnbringend, aber auch sehr zeitintensiv, so Hölscher. Ziel sei es, Trainer*innen speziell für den leistungsorientierten Nachwuchsbereich auszubilden.
KWICS – Beurteilungstool für Trainingseinheiten
Außerdem stellt Hölscher das Tool „KWICS“ zur Beurteilung einer Trainingseinheit und des Coachingverhaltens von Trainer*innen vor. Die Abkürzung „KWICS“ steht dabei für Kontext, Wiederholungen, Intensität, Spaß. Der Beurteilungsbogen dient als Grundlage für zielorientiertes Feedback und wurde zur Verdeutlichung auch während der Praxiseinheit, die die Fortbildung in Edenkoben abschloss, eingesetzt.
„Umschalten nach Ballgewinn“ in Theorie und Praxis
Anschließend widmete sich Referent Raphaél Laghnej, Gesamt-/Sportlicher Leiter NLZ SV Sandhausen, dem Thema „Umschalten nach Ballgewinn“. Eher er die Prinzipien des Umschaltens nach Ballgewinn der Jugendmannschaften des SV Sandhausen – nämlich Gegenpressing überspielen, Unorganisiertheit des Gegners nutzen, Abschluss suchen und finden – mit Hilfe von Videosequenzen einer Jugendmannschaft des SVS erläuterte, waren die teilnehmenden Trainer*innen gefragt. Sie bekamen die Aufgabe, einzelne Fragestellungen zum Thema „Umschalten nach Ballgewinn“ zu beantworten: Will ich nach Ballgewinn schnell umschalten? Warum möchte ich das? Was ist mein Ziel? Wie komme ich überhaupt in Ballbesitz? Zur Vorbereitung auf die folgende Trainingseinheit mit der U14 des SV Sandhausen zeigte Laghnej die geplanten Trainingsformen: Aufwärmen mit Life Kinetic, 3-Farben-Passspiel mit Umschalten auf Kommando, Spielformen im 4 gegen 4 plus 3, 4 gegen 4 „Neuer Ball“ auf Kommando und einer 6-gegen-6-Abschlusspielform im Feld der Größe eines doppelten 16ers.
Bei der Praxisdemonstration waren gleich fünf Trainer auf dem Platz: Der Cheftrainer war für die Gesamtanleitung der Übung verantwortlich, während sich der Torwarttrainer um die Torhüter kümmerte und die drei Co-Trainer jeweils eine spezielle Coaching-Aufgabe hatten: Umschalten nach Ballgewinn, Umschalten nach Ballverlust, individuelles Coaching mit Schwerpunkt auf den Außenspielern. Zwar stehen nur unter professionellen Bedingungen eine so große Anzahl an Trainer*innen auf dem Platz, für die Verdeutlichung der einzelnen Coachingpunkte war die Besetzung aber sehr effektiv und somit auch für die anwesenden Trainer*innen aus dem Amateurbereich interessant.
Während der Trainingseinheit hatten die Teilnehmer*innen die Möglichkeit, sich auf Vordrucken auf Basis des zuvor vorgestellten KWICS-Modells Notizen zum Aufbau der Trainingseinheit sowie des Trainerverhaltens zu machen. Zum Abschluss des Regionalen Trainer-Kongresses in Edenkoben wurde die gezeigte Trainingseinheit gemeinsam anhand der Bewertungsbögen reflektiert.
Personelle Veränderung in der VG Südwest
In der Verbandsgruppe Südwest hat es personelle Veränderungen gegeben: Der langjährige Vorsitzende Günter Noel hat sein Amt aus privaten Gründen niedergelegt. Kommissarischer Vorsitzender ist Patrik Maaß.
mst