Die spezielle Fortbildung zum Torwarttraining fand mit 28 Teilnehmer*innen bestens organisiert von Hertha BSC bewusst im kleinen Kreis statt. Neben Erkenntnissen zum Torwartspiel aus der Männer-Weltmeisterschaft in Katar standen die Erfahrungen und die Herangehensweise zur Arbeit mit den Torhütern aus der Sicht von Hertha BSC im Mittelpunkt der Veranstaltung.

Anforderungsprofil für Nachwuchstorhüter bei Hertha BSC

Andreas Menger (Torwart-Trainer Hertha BSC) und Ilja Hofstädt (Torwart-Trainer U19 Hertha BSC) erörterten umfassend das Anforderungsprofil an die Position des Torhüters und die Ausbildungskonzeption für die Nachwuchstorhüter bei Hertha BSC. In die Arbeit mit den Nachwuchstorhütern sind neben den Torwarttrainern für die einzelnen Jahrgänge auch ein spezieller Athletiktrainer und drei Mentaltrainer integriert. Ab der U17 wird klar nach dem Leistungsprinzip vorgegangen, während in den darunter liegenden Altersklassen die Balance von Training und Wettkampfeinsatz vorherrschend sind.

Diskussion zum Torwartspiel

In einer intensiven, sachlichen Diskussion mit den Fortbildungsteilnehmer*innen standen die veränderte Rolle des Torwartspiels (bedingt auch durch Regeländerungen), Fragen der Trainingsgestaltung (Anteile Defensiv-, Offensivarbeit, Individualtraining und Integration ins Teamtraining) und der Belastungssteuerung im Mittelpunkt. Ebenso wurde über Einstellungsfragen und die häufig mangelnde Bereitschaft von jungen Torhütern, auf Leihbasis im Sinne einer ausreichenden Spielpraxis in die 3. oder 4.Liga zu wechseln, debattiert.

Trainingspraxis auf Bedürfnisse angepasst

Alle waren sich einig, dass nur Einzelne den Sprung nach ganz oben schaffen können. Aber alle sollten die Chance nutzen, ihr Potential entsprechend auszureizen. Mit der Entwicklung ihrer Gesamtpersönlichkeit eröffnen sich über den Fußball neben dem Spielen unterhalb der 1. und 2. Bundesliga auch zahlreiche Chancen im normalen Leben. Die Devise „Wer erfolgreich sein will, muss mehr tun als andere“ bestätigten in der Diskussion alle Teilnehmer*innen. Das Angebot von Andreas Menger an die Teilnehmer*innen, dass sie entscheiden können, welche Inhalte sie in der Praxisdemonstration sehen wollen, wurde sehr gern angenommen.

In einer knackigen, intensiven Trainingsdemonstration wurden den Teilnehmer*innen genügend Anregungen für die Praxis mitgegeben. Mit den Nachwuchstorhütern Tim Goller und Robert Kwasigroch zeigten Andreas Menger und seine Kollegen Trainingsformen für die Schulung des Distanzgefühls und der Reaktion, die Abwehr von Quer- und Diagonalpässen sowie die Blockverteidigung.