Die Saison 2020/21 der FLYERALALARM Frauen-Bundesliga ist zu Ende. Neuer deutscher Meister ist der FC Bayern München. Damit löste die Mannschaft von Jens Scheuer Serien-Sieger VfL Wolfsburg um Trainer Stephan Lerch ab. Beim SC Sand ergab sich ähnlich wie bei Männer-Bundesligist Bayer Leverkusen ein Trainer-Leihgeschäft und BDFL-Bundesvorstandsmitglied Thomas Horsch bewahrte Werder Bremen vor dem Abstieg. Ein Rückblick aus Trainersicht.


Die Titelgewinner

staff 0277 20210606 zug kleinDas Funktions- und Trainerteam des FC BAyern München in Feierlaune. Foto: FC Bayern.Bis zum letzten Spieltag war Spannung im Meisterschaftskampf garantiert. Wie in den vergangenen Jahren waren es die beiden Spitzenteams im deutschen Frauenfußball, der VfL Wolfsburg und der FC Bayern München, die sich im Titelrennen um die deutsche Meisterschaft duellierten. In den vergangenen vier Jahren waren es die Wolfsburgerinnen, die sich letztlich durchsetzen konnten – in der Liga und im Pokal. In dieser Saison sicherten sich die Münchnerinnen um Trainer Jens Scheuer in beeindruckender Manier die Meisterschaft: Lediglich eine Niederlage und ein Unentschieden musste die Scheuer-Elf hinnehmen und sammelte starke 61 Punkte, nur zwei Zähler dahinter beendete der VfL die Runde als Vizemeister, setzte sich aber im DFB-Pokalfinale durch und bescherte Trainer Lerch damit einen Titel zum Abschied.

Das Ende einer Ära

Der frischgebackene Fußball-Lehrer Lerch verlässt den VfL Wolfsburg LerchStephan Lerch verlässt den VfL Wolfsburg. Foto: VfL Wolfsburg.in Richtung Hoffenheim. Beim der TSG wird Lerch die U17-Junioren übernehmen. Beim VfL hatte Lerch 2013 als Trainer der zweiten Mannschaft seine Karriere als Vollzeit-Coach begonnen, zwei Jahre später wurde er Co-Trainer unter dem heutigen Sportlichen Leiter der Wolfsburgerinnen, Ralf Kellermann, und übernahm die Mannschaft 2017 schließlich als Cheftrainer. Mit Lerch verlassen auch die beiden Co-Trainerinnen Theresa Merk und Ariane Hingst den VfL. Wo die Reise für die beiden jungen Trainerinnen hinführt, ist noch offen. Geklärt ist hingegen die Nachfolge des Trainer-Trios: Chef-Trainer in Wolfsburg wird Tommy Stroot, der vom FC Twente Enschede in die Autostadt wechselt. Als Co-Trainerinnen werden ihn die ehemalige Nationalspielerin Kim Kulig sowie Sabrina Eckhoff unterstützen. Beide absolvierten zuletzt gemeinsam erfolgreich den Fußball-Lehrer-Lehrgang  und führen nun ihre Zusammenarbeit in Wolfsburg fort.

Die Trainerwechsel im Abstiegskampf

Wie das Rennen um den Titel war auch der Kampf um den Klassenerhalt bis zum letzten Spieltag spannend. Der SC Sand hielt sich schließlich dank eines 1:0-Sieges über Bayer 04 Leverkusen in der ersten Liga, während der SV Meppen und der MSV Duisburg den Weg in die zweite Bundesliga antreten müssen. Dem SCS gelang der Ligaverbleib nur dank eines starken Endspurts unter Interimstrainer Alexander Fischinger, der die bis dato einzige Trainerin der Frauen-Bundesliga, Nora Häuptle, Ende April ablöste. Fischinger holte mit seinem Team aus den verbleibenden vier Spielen starke zehn Punkte. TH DSC 1192 kleinerThomas Horsch in seinem Element. Foto: WERDER BREMEN.Interessant: Fischinger ist eigentlich Trainer des Männer-Landesligisten FC Schonach. Für die Mission Klassenerhalt mit dem SC Sand stellte Schonach Fischinger frei. Eigentlich sollte der Trainer nach Saisonende wieder zum Landesligisten zurückkehren. Nach dem Klassenerhalt ist nun allerdings offen, ob Fischinger doch beim SCS bleibt.

Mit Werder Bremen wechselte ein zweiter Verein im Abstiegskampf seinen Trainer: Thomas Horsch –bis vor der Saison noch Co-Trainer der Männer-Bundesligamannschaft der Bremer – übernahm für Alexander Kluge, der stattdessen auf die Trainerbank der U17-Juniorinnen des SVW wechselte. Horsch, der zudem als stellvertretener Vorsitzender der Verbandsgruppe Nord ehrenamtlich für den BDFL aktiv ist, verlieh der Mannschaft neues Selbstvertrauen und erhielt nach dem erfolgreichen Saisonendspurt einen Vertrag bis 2023.

Die Überraschung

Vergangene Saison hauchdünn den Klassenerhalt geschafft, nun Tabellenfünfter: Bayer 04 Leverkusen um Trainer Achim Feifel hat einen großen Sprung gemacht. Die Werkself hatte 2018 den Aufstieg in die Bundesliga perfekt gemacht und kämpfte seitdem gegen den Abstieg. Feifel übernahm die Leverkusenerinnen 2019, formte aus dem Team eine Einheit und hat es geschafft, seiner Mannschaft mehr Konstanz zu verleihen. Platz fünf ist der Lohn für die geleistete Arbeit.

mst